Bei meinen Gesprächen bemerke ich immer wieder, dass sich nur die wenigsten Migräne Betroffenen vollkommen unterstützt und so richtig verstanden fühlen von ihrem Umfeld. Oft ist es die tägliche Kommunikation, die „nur gut gemeinten“ Ratschläge Angehöriger, die besonders verletzend wahrgenommen wird. Und mit der Zeit kann es sein, dass diese Worte schon so vertraut sind, so verinnerlicht, dass diese Ansichten vom Migräne Betroffenen übernommen werden und somit die Eigenwahrnehmung und den Selbstwert stark prägen.
In einem sehr leistungsorientierten Familiensystem herrscht oftmals ein großer Druck zu funktionieren – so nach dem Motto: kannst du dir jetzt wirklich noch einen Krankenstandstag leisten? Die Folgen davon sind oftmals eine Daueranspannung, das Lebensmotto „Augen zu und durch“, ein „über die Belastungsgrenzen gehen“ und funktionieren um jeden Preis. Klingt sehr anstrengend – oder?
Aber auch ein „hast du dich wieder zu sehr gestresst oder dir zu viel aufgehalst in letzter Zeit?“ kann für viele den bitteren Beigeschmack von zu wenig belastbar oder selber schuld an der Migräne zu sein, hinterlassen. Die Folge davon: Migräne Anfälle werden lieber versteckt oder es wird einfach nicht mehr darüber gesprochen. Und das wiederrum verstärkt das Gefühl, mit der Migräne alleine klarkommen zu müssen. Immer stark sein zu müssen…
Viele kennen auch Aussagen wie „weil du da ja wieder Migräne gehabt hast, konnten wir den Ausflug nicht machen oder musste ich etwas für dich miterledigen.“ Daraus resultiert oft das Empfinden dem Gegenüber zur Last zur fallen und ständig dankbar sein zu müssen, weil der Partner das aushält und trotz der Migräne bei einem bleibt. Die Folge davon: Durch das Gefühl, ich verursache durch meine Migräne schon so viele Probleme, wird oft verzweifelt versucht, es dem Umfeld in anderen Bereichen recht zu machen. Eine Harmonie um jeden Preis herzustellen und der Selbstwert leidet extrem darunter. Auch dieses permante Bemühen, oberflächlich „eine heile Welt“ zu erschaffen, kann auf Dauer viel Kraft kosten.
An diesen Beispielen zeigt sich ganz deutlich, was die Folgen von meist ganz alltäglichen Aussagen sind: Scham, das Gefühl die Migräne vertuschen zu müssen, und die eigenen Bedürfnisse nicht wahrzunehmen oder leben zu dürfen.
Nimm dir nun Zeit für dich, um deine Bedürfnisse beim Beantworten der folgenden Fragen besser kennenzulernen:
- Was macht es mit dir, diese Aussagen zu lesen? Welche Emotionen tauchen da bei dir auf?
- Findest du dich in einem der drei Beispiele wieder?
- Mit welchen Aussagen oder Reaktionen fühlst du dich immer wieder konfrontiert?
- Wie reagierst du darauf?
- Was lösen diese Worte oder Taten in dir aus?
- Warum verletzt dich gerade diese Aussage oder diese Reaktion von deinem Umfeld besonders?
- Wie beeinflusst es dein weiteres Verhalten?
- Wie beeinflusst es deine Sichtweise auf deine Migräne?
- Wer in deinem Umfeld unterstützt dich auf eine für dich positive Art und Weise?
- Was läuft in dieser Beziehung anders im Vergleich zu den anderen sozialen Kontakten?
- Was würdest du dir von deinem übrigen Umfeld zukünftig wünschen?
- Was müsste sich ändern, um dieses Verhalten eintreten zu lassen?
- Was kannst du dazu beitragen und gezielt beeinflussen?
- Wie möchtest du zukünftig mit dir umgehen?

Tausche Kopfgewitter gegen Lebensfreude!
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Deine Frau Kopfgewitter