Von Trude Bugram – Mama von Frau Kopfgewitter
Meine Tochter Ulli war 3 Jahre alt, als sie den 1. Migräneanfall hatte. Dass es sich bei ihren Beschwerden um Migräne handeln könnte, war uns zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht klar.
Nachdem sich ihre Anfälle gehäuft hatten und wir von jedem Arzt, den wir zu Rate gezogen hatten, ein „alles in Ordnung“ bekommen haben, waren wir froh, ein gesundes Kind zu haben.
Ein gesundes Kind? Ein gesundes Kind, dem alle 9 Tage schlecht ist. Ein gesundes Kind, das
sich 3 Stunden lang immer wieder übergeben muss bis es vor lauter Erschöpfung dann endlich schlafen kann. Ein gesundes Kind, das am nächsten Tag wieder quicklebendig aufwacht, wie wenn nichts gewesen wäre.
Ernüchterung stellte sich ein. Hilflosigkeit. Niemand konnte uns sagen, was Ulli hatte. Wie sollte ich meinem Kind da weiterhelfen?
Meine ersten Schritte:
- Ich habe genau im Kalender eingetragen, wann die Anfälle waren.
- Ich habe sorgfältig geschaut, was mein Kind isst.
- Ich habe genau nachgefragt mit wem Ulli z.B. im Kindergarten spielt.
- Ich habe beobachtet, wie sie sich fühlt.
- Ich habe notiert, ob sie Stress hat oder sie etwas belastet.
- Ich habe sowohl das Wetter als auch die Mondphasen festgehalten.
Ab dem 7. Tag habe ich gehofft, dass sie diesmal keinen Anfall bekommt, hab sie besonders umsorgt, bis am 9. Tag die Enttäuschung groß war. So war ich immer hoffnungsvoll und dann sehr hilflos.
Ich habe alles gelesen über Ernährung, Medizin, Homöopathie usw., aber da Ulli keine Kopfschmerzen hatte, wäre ich nie auf Migräne gekommen.
Ulli war immer schon sehr gesellig, unternehmungslustig, konnte sich aber auch stundenlang in ein Buch vertiefen. Schon von klein auf war es meiner Tochter wichtig gut zu sein, alles „perfekt“ zu machen. Dabei versuchte sie auch es allen recht zu machen um keiner Kritik ausgesetzt zu sein.
Bei unseren Urlaubsfahrten oder Wochenendausflügen habe ich bald beobachtet, wie der nächste Anfall sich anmeldet. Ulli begann zu gähnen. Ich versuchte sie abzulenken. Sie wurde immer ruhiger bis Stunden später der Anfall so stark war, dass sie sich ins Bett legen musste. Die Schläfrigkeit war so intensiv, dass Ulli auch im Auto oder unterwegs im Urlaub überall einschlief. Ich war so froh, wenn mein Kind endlich schlafen konnte, weil sie dann schon auf dem Weg der Besserung war.
Aber es tat mir im Herzen weh, dass wieder ein Tag für meine Tochter so endete und ich ihr nicht helfen konnte. Und immer kamen Zweifel: Was mache ICH falsch?
Ulli war in der Endphase im Gymnasium, als sie die Diagnose „Migräne“ eigentlich mehr durch Zufall erhalten hat. Ich war erleichtert, endlich zu wissen, was mein Kind hat – aber die Sorge ging weiter. Meine Tochter bekam Triptane verschrieben. Wie wirken diese – welche Nebenwirkungen haben sie? All das machte mir große Sorgen, vor allem auch da ich, soweit es irgendwie geht, auf Medikamente verzichte.
Jetzt galt es für mich Informationen über alternative Heilmittel zu bekommen. Immer wieder recherchierte ich und stellte die Frage: „Gibt es etwas Neues auf dem Markt?“
Aber beim Studium in Wien und in der Arbeitswelt wollte meine Tochter funktionieren. Wegen Migräne in den Krankenstand gehen, war für sie ausgeschlossen. Sie wollte gut sein – weiterkommen, erfolgreich sein. Oft war es schwer für mich, mein Kind nicht mehr in der Nähe zu haben. Ich hatte keine Ahnung, wie viele Tabletten meine Tochter brauchte. Ich hoffte immer, dass sich die Anfälle nicht vermehren, und meine Tochter nicht öfter zu ihren Medikamenten greifen muss.
Ihre Mentalcoaching – Ausbildung in Bregenz bewirkte eine Änderung. Ulli lernte mit ihrer Migräne umzugehen, diese zu verringern und auch die Anfälle abzufangen. Ich fiel aus allen Wolken, als meine Tochter mit der Information nach Hause kam: „Ich mache mich als Lebensberaterin und Migräne Coach selbständig. Ich möchte viele Menschen, die mir vertrauen, dabei unterstützen, mit ihrer Migräne besser umgehen zu lernen.“
Ich bin sehr froh, dass Ulli für sich diesen „anderen“ Weg gewählt hat und ich bin sehr stolz auf meine Tochter.
Von Mama zu Mama oder Papa kann ich dir nur raten:
- Versuche eventuelle Ursachen der Anfälle heraus zu bekommen
- Vermeide Stresssituationen und finde heraus was dein Kind „stresst“
- Frag nach, informiere dich und lass bei Ärzten nicht locker
- Beruhige Ängste oder Befürchtungen deines Kindes
- Hinterfrag alles was dein Kind erlebt
- Gib deinem Kind zuliebe nicht auf
- …und das Wichtigste: genieß jeden guten Tag!!!
„Und immer kamen Zweifel: Was mache ICH falsch?“
Ich freue mich sehr dir einen Blogbeitrag von Trude Bugram vorstellen zu dürfen.
Die heutige Gastbloggerin ist meine Mama und möchte mit diesem sehr persönlichen Beitrag anderen Mamas und Papas Mut machen nicht aufzugeben. Du bist nicht alleine!
Tausche Kopfgewitter gegen Lebensfreude!
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Bis bald! Wir hören uns!
Deine Frau Kopfgewitter