Zum Thema Migräne gibt es sehr viele Mythen und viele gut gemeinte Ratschläge. In Österreich zählt diese neurologische Erkrankung neben Wirbelsäulenbeschwerden, Bluthochdruck und Allergien zu den häufigsten Krankheitsbildern. Und trotzdem wird noch immer zu wenig über diese Art des Kopfschmerzes und die Belastungen, die damit verbunden sind, gesprochen. Nicht in der Gesellschaft, nicht in unseren Familien und nicht in unserem Freundeskreis – und noch viel weniger am Arbeitsplatz.
Wahrscheinlich hast du im Lauf deines Lebens schon sehr vieles ausprobiert. Manches hat dir eventuell sogar einige Zeit geholfen oder für eine kurze Zeit Linderung verschafft. Doch dann war die Migräne wieder da – und hat dich wieder mit voller Wucht getroffen! Und damit kehren auch wieder die Ernüchterung und die Verzweiflung zurück, ebenso wie die Angst, wann es das nächste Mal wieder so weit ist – und das Gefühl „Da hilft mir eh nichts“. Was du machen kannst, wenn du genau so fühlst, darüber habe ich in meinem letzten Blog geschrieben.
Vielleicht hast du aber auch gerade erst die Diagnose „Migräne“ erhalten? Auch wenn du dich bei deinem Arzt oder deiner Ärztin gut aufgehoben gefühlt hast, bist du mit deinem Rezept und mit dem gut gemeinten Ratschlag, Entspannungsmethoden auszuprobieren – denn „Die helfen gut bei Migräne“ – eventuell etwas verunsichert nach Hause gegangen. Und das soll es schon gewesen sein? Mehr geht nicht?
Es wäre nun einfach, den Kopf in den Sand zu stecken, ein Leben lang Unmengen von Medikamenten zu nehmen und zu resignieren!
Aber vielleicht möchtest du die Aussage „Migräne ist unheilbar – lernen Sie, damit umzugehen“ nicht einfach so hinnehmen? Und außerdem verspürst du vielleicht den Wunsch, deine Medikamenteneinnahme zu reduzieren?
Dann sind Selbsthilfestrategien – unabhängig davon, ob die Migräne schon ein langjähriger Begleiter in deinem Leben ist oder du dich gerade frisch mit deiner Erkrankung auseinandersetzen musst – besonders wertvoll für dich!
Im Wort „Selbsthilfe“ sind die Hauptaussagen in den beiden Wortteilen „Selbst“ und „Hilfe“ schon klar enthalten. Wenn du weißt, was du dir selbst Gutes tun kannst, um besser mit deiner Migräne umzugehen, dann bist du unabhängig.
Unabhängig von Rezepten und von Ärzt*innen, die auch einmal auf Urlaub sein können. Unabhängig davon, wie viele Tabletten noch in der kleinen Packung vorhanden sind und davon, ob das neu verschriebene Präparat wirkt. Du bist unabhängig, wenn du weißt, was du vorbeugend, bei einem beginnenden Anfall oder auch im Akutfall – z. B. wenn du bereits mit starken Schmerzen aufwachst – für dich tun kannst. Nur du für dich – auf eine selbstfürsorgliche, selbstwertschätzende und selbstbestimmte Art und Weise.
Wie kannst du dich nun besser kennenlernen damit du auch erkennst, was dir guttut und dich unterstützt? Am besten gehst du in kleinen Schritten vor um dir auch die Gelegenheit zu geben deine Erkenntnisse gut wahrzunehmen und auch bewusst hinzuspüren, was das mit dir macht. Welche Emotionen dabei auftauchen.
Und ja – ich weiß die Worte „in kleinen Schritten“ machen dich jetzt nicht besonders glücklich, weil du schnelle Erfolge sehen willst. Weil du wahrscheinlich eher ein ungeduldiger Mensch bist – hab ich recht? Wenn diese Beschreibung auf dich zutrifft, dann nimm dir bewusst die Zeit einmal nur für dich da sein zu dürfen!
Welche ersten Schritte am Weg zu deinen persönlichen Selbsthilfestrategien möchtest du nun gehen?
- Raus aus der Bequemlichkeit
Nichts zu tun, sich selbst und die Migräne nur passiv behandeln zu lassen, ist sicher ein einfacher, bequemer Weg. Aber dieser Weg wird nicht zu einem sinnerfüllten und selbstbestimmten Leben führen!
- Selbstmitleid beenden
Du kannst dir auch einmal selbst leidtun und Mitleid mit dir selbst haben. Das kann für einen Moment sehr guttun, wie eine kleine Belohnungsschokolade zwischendurch. Aber wenn du ganz ehrlich zu dir bist: Willst du in diesem Dauerzustand verharren?
- Gesunde Selbstfürsorge
„Was werden denn die anderen sagen, wenn ich plötzlich mehr auf mich selbst schaue? Egoistisch will ich auf keinen Fall werden!“ Auch diese Gedanken können hinderlich sein, wenn du bisher immer für andere da warst. Vielleicht hast du dabei die wichtigste Person in deinem Leben vergessen – dich selbst! Nur wenn es dir gut geht, kannst du auch für andere da sein. Und das hat nichts mit Egoismus zu tun! Diesen wertschätzenden Umgang mit sich selbst nennt man Selbstfürsorge.
- Fokus auf sich selbst
Bleib einmal ganz bei dir, unabhängig von den Erwartungen anderer, und überleg in aller Ruhe: Was willst du? Was ist dir wichtig genug, um jetzt sofort anzufangen?
Welche dieser Schritte ist für dich besonders wichtig? Bei welchen Verhaltensweisen erkennst du dich wieder? Was möchtest du ab jetzt besonders beherzigen?
Tausche Kopfgewitter gegen Lebensfreude!
Du möchtest dich besser kennenlernen und mehr über Selbsthilfestrategien am Weg zu mehr Lebensfreude erfahren?
In meinem Buch findest du viele zahlreiche Übungen, die du selbstständig und individuell an deine Situation anpassen kannst. Finde heraus, was dich langfristig am Weg zu mehr Wohlbefinden und Lebensqualität unterstützt! Hier geht’s zur Bestellung.
Du hast interessierte Freunde oder Familienmitglieder, die unter Migräne leiden? Dann würde ich mich freuen, wenn du sie auf meinen Newsletter mit kostenlosen Updates aufmerksam machst. Hier geht’s zur Newsletter Anmeldung.
Bis bald! Wir hören uns!
Deine Frau Kopfgewitter